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Termine
Mittwoch, 6 Mai 2015
Glasharfenkonzert Susanne Würmell und Ingeborg Emge
Mittwoch, 6. Mai, 20.00
Rue de l'Hôtel de Ville 1
1800 Vevey
Donnerstag, 24 Oktober 2013

14.00 h
Foyer Paroissial
1305 Penthalaz
Samstag, 29 September 2012

17.00 h
Chatillon Saint-Jean (La Drôme), Chapelle de Gillons
Donnerstag, 27 September 2012

17.00 h
Conservatoire à Rayonnement Départemental de Musique et de Danse CRD du Pays des Romans (La Drôme)
Samstag, 12 Mai 2012
Caveau du Gouverneur
Tavel (1820 Montreux), 20h00
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Ingeborg Emge
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Ingeborg Emge, Berlin, stammt aus einer Musikerfamilie. Sie begann mit 5 Jahren das Violinspiel und arbeitete bis zum Alter von 19 Jahren intensiv an diesem Instrument. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Sprachstudium, an das sich verschiedene Auslandsaufenthalte anschlossen. Dann liess sie sich in der Westschweiz nieder, wo sie als selbständige Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin tätig ist.

In Madrid begegnete sie zum erstenmal Bruno Hoffmanns Glasharfe, die sie später noch verschiedene Male in der Schweiz hörte. Allmählich begann sie, sich für dieses Instrument zu interessieren. Bruno Hoffmann stellte ihr eine seiner Glasharfen zur Verfügung und erteilte ihr auch sporadisch Unterricht. Nach Hoffmanns Tod (1991) konzertierte sie bei verschiedenen Anlässen und bemüht sich, die Hoffmann'sche Tradition weiterzuführen.
 
Glasharmonika und Glasharfe.
Die Glasharmonika war ein dem Rokoko, der ,,empfindsamen Zeit", der Wertherzeit angemessenes Instrument. Sie ist vom amerikanischen Staatsmann und Erfinder Benjamin Franklin in London im Jahr 1762 gebaut worden und stellt die mechanisierte Form der älteren Glasspiele ("musical glasses","verrillon") dar. Die Glasspiele gehen auf asiatische, schon jahrhundertelang bekannte Vorläufer zurück, nämlich Glas- oder Porzellanglocken, die mit feinen Stäbchen am Rand angeschlagen wurden. Die Glasspiele bestanden aus einer Reihe aufrecht stehender, mit Wasser abgestimmter Gläser, deren Ränder mit befeuchteten Fingerspitzen gestrichen und so in Schwingung versetzt wurden. Franklin dagegen ließ halbkugelförmige Glasglocken blasen, die am Boden mit einem offenen Glashals versehen waren und deren Durchmesser von Halbton zu Halbton abnahm. Diese Glocken wurden auf einer eisernen Welle ineinandergeschoben so aufgereiht, daß der Rand der nächstkleineren aus der nächstgrösseren Glocke nur um Fingerbreite hervorragte. Sie waren mit Kork so befestigt, daß sie sich nicht berührten. Der Glasglockenkegel wurde horizontal gelagert und mit einem Pedalantrieb in Umlauf gesetzt. Der Spieler brauchte nur die angefeuchteten Fingerspitzen auf die Ränder der kreisenden Glasglocken zu drücken, um sie zum Klingen zu bringen. Anfänglich hatten diese Instrumente einen Tonumfang von 2 ½ Oktaven chromatisch. Die Glocken, die den schwarzen Tasten des heutigen Klaviers entsprachen, wurden mit einem Goldrand gekennzeichnet, um die Orientierung zu erleichtern.

Franklins Glasharmonika wurde durch Marianne Davies, eine junge Verwandte Franklins, auf dem europäischen Kontinent bekanntgemacht. Ihre eigentliche Heimat fand sie im Deutschland des ausgehende Rokokos, der ,,empfindsamen Zeit". Deutsche Instrumentenbauer entwickelten die Glasharmonika weiter bis zur Clavier- oder Tastenharmonika, während in England die ,, musical glasses" die beherrschende Instrumentenform blieben und die Blütezeit der Glasharmonika (1765-1835) überdauerten. Die Glasharmonika wurde das Lieblingsinstrument an den deutschen Höfen der damaligen Zeit. Die bedeutendsten Spieler fanden sich in Deutschland. Unter ihnen ist als erfolgreichste Mariane Kirchgessner, eine Blinde, zu nennen, die eine eindrucksvolle Karriere als Glasharmonikavirtuosin machte. Mozart, der die Glasharmonika schon als Knabe bei Begegnungen mit Marianne Davies kennengelernt hatte, hörte die Kirchgessner 1791 in Wien und war von ihrem Spiel so beeindruckt, daß er ein halbes Jahr vor seinem Tod eines seiner schönsten Kammermusikwerke, das Adagio und Rondo für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Bratsche und Cello (K.-V.617) für sie komponierte.

Doch so rasch die Glasharmonika berühmt und beliebt geworden war, so rasch geriet sie auch wieder in Vergessenheit und verschwand nach 1835 völlig aus dem europäischen Musikleben.

Als erster erinnerte sich im 20. Jahrhundert Richard Strauss der Glasharmonika, die er in seiner Oper, Die Frau ohne Schatten (Wien 1919) verwendete. Die eigentliche Renaissance der Glasinstrumente ist jedoch Bruno Hoffmann zu verdanken, der sein ganzes Leben in den Dienst der Glasmusik stellte. Er griff beim Bau seiner Glasharfe bewußt auf die nichtmechanisierte, ältere Bauform (das Glasspiel) zurück, denn dieses bietet eine wesentlich präzisere Tonansprache und eine reichere Dynamik als die Franklin'sche Glasharmonika. Die 50 Gläser der Glasharfe, die einen Tonumfang von fast 4 Oktaven hat (d-c""), sind auf einem fichtenen Resonanzboden so aufgestellt, daß Dreiklänge mit einer Hand gegriffen werden können. Die Tonhöhe richtet sich nach der Grösse der Glocke und ihrer Wanddicke. Die Glocken brauchen nicht mit Wasser abgestimmt zu werden, sondern sind beim Bau des Instruments gestimmt worden und verstimmen nicht mehr. Die Tonerzeugung ist die gleiche wie beim Glasspiel und der Glasharmonika: die Glasränder werden mit wasserbenetzten Fingerspitzen angestrichen. Hoffmann wählte für sein Instrument in Anlehnung an die Aeolsharfe den Namen Glasharfe, um es von jenen Instrumenten zu unterscheiden, die den Namen Harmonika (Hand- und Mundharmonika) tragen und keinerlei Beziehung mehr zu Franklins Glasharmonika haben.
 
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Harpe de Verre - Glasharfe - Glass Harp - Arpa de Cristal
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Letzte Aktualisierung: Donnerstag, 1 Februar 2024
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